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„Wie Organisationen von Komplexität profitieren“

Neues Positionspapier bietet Orientierung und liefert wertvolle Erkenntnisse für Führungskräfte.

Komplexität ist nicht einfach das Gegenteil von Einfachheit. Und „komplex“ ist auch nicht gleichzusetzen mit „kompliziert.“ Wir können komplexe Herausforderungen nicht weniger komplex machen, wir können höchstens versuchen, sie beherrschbar zu machen.

Organisationen agieren heute in einer komplexen und sich ständig verändernden Umwelt. Unvorhersehbare Faktoren und ein unzureichendes Gesamtbild erschweren effektives Steuern und vorausschauendes Handeln. Das kann zu Unsicherheit, Mehrdeutigkeit und dynamischen Anforderungen führen und die interne Komplexität erhöhen. Führungskräfte können auf diese interne Komplexität positiven Einfluss nehmen und Organisationen am Ende sogar profitieren.

Wie Führungskräften der Umgang mit Komplexität gelingen kann und welche Treiber es zu beachten gibt und hat der Fachverband Organisationsentwicklung + Change-Management des Bundesverband Deutscher Unternehmensberatungen (BDU) e.V. in einem neuen Positionspapier beleuchtet und wertvolle Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen entwickelt.

Andrea Maurer-Schlangen, Geschäftsführerin von CMMaurer und Mit-Autorin bringt es so auf den Punkt: „Orientierung leisten und selbstverantwortliches Entscheiden fördern ohne komplexe Zusammenhänge zu negieren – das beschreibt die herausfordernde Führungsaufgabe im Umgang mit Komplexität.“

Am Ende des Beitrags könnt Ihr das gesamte Positionspapier herunterladen. Hier haben wir für Euch die zentralen Aussagen auf einen Blick zusammengefasst:

Die Komplexitätstreiber

Aus der Sicht von Organisationsentwicklung und Change-Management sind vor allem die folgenden externen Treiber dafür verantwortlich, dass sich die Komplexität in Organisationen gerade erhöht:

  • Geostrategische Krisen, die Einfluss auf Lieferketten und langfristige Handelsperspektiven nehmen
  • „Stapelkrisen“ und sich überlagernde anspruchsvolle Herausforderungen
  • Andauernde Anpassungsprozesse durch die massive Veränderung unserer Arbeitswelt ausgelöst durch die Corona-Pandemie
  • Digitalisierung und KI mit nicht absehbaren Folgen, aber der klaren Notwendigkeit, sich damit jetzt auseinanderzusetzen

Ansätze zum Umgang mit interner Komplexität

Für Führungskräfte gilt, mit Komplexität angemessen umzugehen. Wertvolle Orientierung können folgende Ansätze im Umgang mit Komplexität geben:

  • Paradoxiefähigkeit erhöhen und damit anerkennen, dass es bei wichtigen Entscheidungen kein eindeutiges Richtig oder Falsch gibt.
  • Verzicht auf das Problemlösungsmonopol in der Systemspitze. Stattdessen schafft Führung den Rahmen und die Voraussetzungen für die erfolgreiche Problemlösung in interdisziplinären Teams mit einer Vielfalt von Perspektiven und Herangehensweisen.
  • Komplexität als „Gestaltungsmaterial“ nutzen und den Ansatz des Design Thinking anwenden. Hier ist Komplexität nicht Überforderung, sondern Inspiration für Neues und Bereicherung durch eine breit gefächerte Sichtweise.
  • Systemische Organisationsentwicklung. Komplexität, die Organisationen betrifft, erfordert ein Verständnis für soziale Systeme und deren Gesetzmäßigkeiten. Führung bedeutet in diesem Zusammenhang vor allem die Zukunftsfähigkeit einer Organisation zu gestalten anstatt des Lenkens von Personen. Hierfür ist Know-How-Aufbau im Bereich der Systemischen Organisationsentwicklung gefragt.

System-Denker/-innen berücksichtigen den jeweiligen Kontext, reflektieren ihre eigene Wirkung und berücksichtigen, welchen Einfluss ihr Handeln auf das Geschehen hat. Systemisches Denken besteht aus einer kontinuierlichen Bewegung aus divergenten und konvergenten Phasen. In den divergenten Phasen wird aus möglichst vielfältigen Blickwinkeln beobachtet. Darauf folgt eine konvergente Phase, in der mit einer plausiblen Hypothese (manchmal auch mit mehreren Szenarien) weitergearbeitet wird und die möglichst konkret in die Umsetzung einer Sache geht.

Für mehr Informationen zur Systemischen Organisationsentwicklung geht es hier zu unserem Blogbeitrag „Die Superpower von CMMaurer“ .

Fazit

Komplexe Herausforderungen können nicht einfach weniger komplex gemacht werden, jedoch haben wir die Möglichkeit, mit ihnen so umzugehen, dass wir Nutzen daraus ziehen können.

„Jede Vereinfachung steigert Komplexität, und zwar eine Komplexität, die nicht irgendwo anfällt, sondern genau da, wo vereinfacht wurde. Das Einfache ist nicht der Gegenbegriff zum Komplexen, sondern ein Moment der zur Steigerung der Komplexität beitragenden Komplexitätsbewältigung.“ (Dirk Baecker, Soziologe)

Für Führungskräfte bedeutet das, den Umgang mit Komplexität innerhalb ihrer Organisationen bewusst zu gestalten und positiv zu beeinflussen. So können sie die unternehmerische Resilienz und damit die Wettbewerbsfähigkeit steigern.

Neugierig geworden? Dann sprecht uns gerne an 😊!

Über den BDU-Fachverband Organisationsentwicklung + Change-Management:

In dem Fachverband Organisationsentwicklung + Change-Management des Bundesverbandes Deutscher Unternehmensberatungen (BDU) beschäftigen sich ExpertInnen mit den wichtigsten Trends und Zukunftsfragen rund um die Gestaltung von Veränderungsprozessen, bringen wissenschaftliche Ansätze und Beratungspraxis zusammen, beziehen Stellung zu aktuellen Themen und geben Führungskräften in Unternehmen konkrete Empfehlungen an die Hand.

CMMaurer ist aktives Mitglied diese Fachverbandes, Andrea Maurer-Schlangen Mit-Autorin des Positionspapieres.